2016
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Datenströme über die Stabantenne: RTL-SDR
Mehr über die Stabantenne
HFDL Flugradar mit DVB-T-Stick oder Kurzwellenempfänger
USB-Dongle mit UpConverter bringt Flugdaten ohne Internet auf den Schirm

Hoch-Frequenz-Data-Link. Ohne Netz werden Flugzeuge (noch) weltweit auf Kurzwelle empfangen. Dabei sind, je nach Tageszeit und Frequenz, wesentlich mehr Maschinen erkennbar als bei ADS-B über VHF. Ein Kurzwellenempfänger mit SSB-Empfang oder ein RTL-SDR mit UpConverter bringt die Daten in den Rechner. Ein Tablet-PC mit Windows 8.1 dekodiert und stellt die Positionen dar. 'Flightradar24'' erhält vermutlich auch diese Daten von Online-Usern.
Auf der Frequenz 10081/8942 kHz USB empfängt man tagsüber den HF-Funk zwischen Flugzeug und Bodenstation SHANNON - IRLAND. (Darstellung der Positionen in Google-Earth - offline - mit Daten aus dem freien Dekoder Sorcerer)

Hardware:

  • RTL2832-DVB-T-Stick
  • UpConverter (hier: HamItUp)
  • Antenne (5 m Draht)
  • Tablet mit Windows 8.1, 32 Bit mit Virtual Cable

alternativ: (empfindliches) eingebautes Mikrofon oder USB-Soundkarte und
Sony ICF-2001D mit Stabantenne oder AN-LP1

Software:

  • HDSDR oder SDR# (RTL-SDR) - Freeware
  • Sorcerer 1.0.1 - Freeware
  • Google-Earth (Offline mit Cache-Daten)
  • Script zur Datenkonvertierung - Eigenbau

alternative Decoder sind PC-HFDL, MultiPSK, Sigmira



HFDL-Datenpakete in HDSDR auf 11 MHz USB mit RTL-Dongle und Upconverter an 5 m Draht
HFDL sendet meist Datenpakete mit einer Länge von 1,8 Sekunden. Charakteristisch ist dabei ein Anfangston von 1440 Hz, der sich im Wasserfall der SDR-Software als kleine Spitze darstellt und so HFDL-Daten leicht erkennbar macht. Je nach Dekodersoftware sollte dieser Ton auf 50 Hz genau getroffen werden. Das am meisten verbreitete PC-Programm ist PC-HFDL, was ohne Lizenz für 10 Minuten ein Blick in dessen Funktion gestattet. Auch MultiPSK begrenzt die HFDL-Dekodierung zeitlich. Sigmira ist völlig kostenfrei, stellt aber in der hiesigen Version keine Flugkoordinaten dar. Auch eine Log-Datei wird nicht unterstützt. Anders Sorcerer 1.0.1. Dieser Multidekoder ist zurzeit lizenzfrei erhällich und soll eine nicht weiter gepflegte professionelle Software sein. Das kann man merken, wenn man sich etwas damit befasst. Nur dass Windows es als virenverdächtig einstuft mach die Benutzung etwas schwierig. (Einfach etwas nach dem Doppelklick warten bis Windows den Start zulässt).


Sorcerer - Google Ein Script verbindet
Sorcerer 1.0.1 dekodiert HFDL-Signale und schreibt sie auf den Schirm und in eine Log-Datei. Ein Script wandelt die Flugpositionen in eine für Google-Earth lesbare Form.
Sorcerer hat sehr viele Dekoder unter der Haube. Für HFDL muss ARINC 635 aufgerufen werden. Unter Output können die Dekoderdaten als Text in Dateien oder per TCP-Port gesendet werden, allerdings nur auf dem LocalHost. Für die Koordinaten eines Fluges ist lediglich ein Haken bei HFNPDU erforderlich. Die Zeile:

18:54:30 UTC Flight ID = BER537
LAT 39 32 49 N LON 2 44 19 E

ist eine Positionsmeldung von Flug BER537 mit angegebener Weltzeit. Um diese Daten in ein für Google-Earth verstädliches KML-Format zu bringen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Um die Installation von Entwicklungspaketen zu vermeiden soll hier auf die in Windows integrierte Scripsprache VBScript zurück- gegriffen werden. Wie das geht steht bald hier auf der Seite "Software aus eigener Feder".

Das kleine Hilfsprogramm überwacht die Länge der von Sorcerer erstellten LOG-Datei. Bei einer Änderung wird nach Zeilen mit der Uhrzeit am Anfang gesucht, um daraus die Positionsdaten zu extrahieren und in eine für Google Earth lesbare KML-Datei zu erzeugen. Diese Datei wird dann "gestartet". Ist die KML-Datei mit Google-Earth als Standard-Anwendung verknüpft, wird Earth gestartet, oder die gerade neue Position(en) angezeigt. Nach einer Pause von 15 Sekunden wiederholt sich dieser Vorganng.


Fluganzeigetafel im cmd-Fenster - Ein Script zur Datenkonvertierung zeigt als Nebenprodukt die eingehenden Flugdaten an.

Das Script wurde mit einem Tool in eine Exe für Windows verwandelt, um die Anwendung so einfach es geht zu gestalten. An anderer Stelle soll der Quelltext erläutert werden. Da es sich um einen Versuch handelt ist es in keinster Weise fertig. Allein der Name "6.exe" sagt schon aus, dass es ein Zwischenprodukt ist - allerdings die 6. Version. Da Windows es inzwischen nicht mehr gestattet als einfacher Anwender in jedes Verzeichnis zu schreiben fanden die Experimente im Verzeichnis "C:\TEMP\" statt. Meist ist es dort sehr leer, jetzt sollen dort aber die beiden Dateien liegen.


Kochrezept für die Sorcerer zu Earth Konvertierung


Folgender Schritte führten hier zum Ziel:

  • Sorcerer 1.0.1 starten und Windows mit der Virenprüfung beschäftigen
  • Am Nachmittag oder Abend das SSB-Radio auf 10080 kHz USB stellen (Shannon)
  • Am Tablet das Mikrofon aktivieren und beobachten, ob die Signale hörbar sind.
  • In Sorcerer unter PSK den Dekoder ARINC 635 wählen.
  • Haken bei HFNPDU setzten.
  • Unter Output "Open disk log (ANSI)" wählen und im Verzeichnis "C:\TEMP\" eine Log-Datei mit dem Namen "0.TXT" anlegen. (Pfad ist fest in der EXE eingebaut)

Ab jetzt wird alles was Sorcerer in dem Dekoderfenster ausgibt auch in die Datei "0.TXT" geschrieben. Jetzt kommt das Script im EXE-Format zum Einsatz. Es kann von jeder Position gestartet werden, erwartet aber die Log-Datei genau unter "C:\TEMP\0.TXT".

Ein Doppelklick startet das Script und heraus kommt eine kml-Datei mit dem Namen "test0.kml" über die Google Earth gestartet wird. Alle 15 Sekunden wird die Änderung der Log-Datei untersucht und eventuelle Flüge in Earth angezeigt. Übrigens legt Sorcerer nach einer Weile eine Datei dort ab. Es ist die "hfdl.dat" mit den aktuellen Frequenzen der Bodenstationen.

Hier die Dateien: Einmal 6.exe und eine Log-Datei und eine hfdl.dat vom 23.4.2016


Plane-Hopping im Wohnzimmer via Kurzwelle ohne Internet


Google Earth funktioniert auch offline, wenn genügend Kartenmaterial im Cache von einer vorigen Internetsitzung vorhanden ist. Immer wenn ein neuer Flug empfangen wird, taucht man - wenn nur eine Maschine dazu kam - tief an den Ort der Positionsdaten und lernt so ganz magisch und nebenbei die abgelegensten Ecken dieser Google-Kugel kennen. Wer möchte kann auch sofort selber weiter fliegen, indem unter Tools der Flugsimulator aktiviert wird, aber vorsicht: Offline kann ein Sichtflug ziemlich schwierig werden ...


Mehr SDR RTL-SDR

Die gesamte Hardware ist auf knapp 2 x 2 cm untergebracht, die sogar eine IR-Fernbedienung unterstützt. Anwendungen, die mit diesen sehr preiswerten Stick möglich sind:

DVB-T
DAB/DAB+
ADS-B
FM/RDS

und alles zwischen 60 und 1300 MHz, mit einem Trick auch 150 kHz bis 30 MHz. Google findet das: 'RTL-SDR'.


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